

Das Zahnen von Babys gehört zu den spannendsten, aber auch anstrengendsten Entwicklungsschritten im Leben eines Kindes. Wenn sich die ersten Milchzähne durch das empfindliche Zahnfleisch schieben, merken das meist nicht nur die Kleinen, sondern auch die Eltern. Viele Babys sind in dieser Phase quengelig, schlafen schlechter oder haben ein größeres Bedürfnis nach Nähe. Für Familien stellt sich daher oft die Frage: Wie lange dauert ein Zahndurchbruch bei einem Baby?
Eine pauschale Antwort gibt es nicht, weil jedes Kind individuell zahnt. Manche Kinder haben bereits im Alter von 4 Monaten das erste Zähnchen, während andere erst nach dem 1. Geburtstag beginnen. Auch die Dauer variiert: Bei manchen Babys erscheint der Zahn fast unbemerkt, bei anderen dauert es mehrere Tage mit deutlichen Beschwerden. Klar ist jedoch: Das Zahnen begleitet Dich und Dein Baby über einen längeren Zeitraum, denn bis alle 20 Milchzähne durchgebrochen sind, vergehen meist zwei bis drei Jahre.
Das Zahnen ist Teil der Entwicklungen von Babys im ersten Jahr, geht aber oft weit darüber hinaus. Es ist wichtig, Geduld zu haben, die Anzeichen zu kennen und Dein Baby bestmöglich zu unterstützen. In diesem Beitrag erfährst Du, wann Babys typischerweise zu zahnen beginnen, wie lange ein Zahndurchbruch dauert, welche Symptome typisch sind und was wirklich hilft.
Ab wann zahnen Babys?
Typischerweise beginnt das Zahnen zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat. Manche Babys sind aber schon mit 4 Monaten soweit, während andere erst nach ihrem 1. Geburtstag die ersten Zähnchen zeigen. Die Reihenfolge folgt in der Regel einem festen Muster: Zuerst brechen die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer durch, gefolgt von den oberen Schneidezähnen. Danach folgen die seitlichen Schneidezähne, die ersten Backenzähne, die Eckzähne und schließlich die zweiten Backenzähne.

Der gesamte Prozess zieht sich über Monate hinweg und ist erst mit etwa zweieinhalb bis drei Jahren abgeschlossen, wenn das Milchgebiss mit 20 Zähnen vollständig ist.
Wichtig zu wissen: Ein späterer Zahndurchbruch ist kein Grund zur Sorge, solange Dein Baby sich insgesamt normal entwickelt. Ähnlich wie beim Sitzen oder Krabbeln hat jedes Kind sein eigenes Tempo. Interessant ist auch, dass manche Kinder bereits mit Zähnen geboren werden – sogenannte Natalzähne. Diese sind selten, sollten aber vom Kinderarzt untersucht werden.
Wenn Du mehr über die Entwicklungsschritte in dieser Zeit erfahren möchtest, könnte Dich auch mein Beitrag Ab wann sitzen Babys oder Ab wann drehen sich Babys interessieren. Beide Fähigkeiten hängen mit der körperlichen Reifung zusammen – genau wie das Zahnen.
Wie lange dauert ein Zahndurchbruch?
Wenn sich ein Zahn seinen Weg durch das Zahnfleisch bahnt, dauert der Vorgang selten nur einen Tag – oft handelt es sich um einen mehrtägigen Prozess. Studien und Quellen nennen als realistische Dauer:
- Durchschnittlich ca. 8 Tage pro Zahn.
- Da insgesamt 20 Milchzähne vorhanden sind, könnte sich die aktive Zahnungszeit theoretisch auf etwa 160 Tage summieren – verteilt über Monate und mit Pausen dazwischen.
- Bei Backenzähnen kann der Durchbruch etwas länger dauern, weil sie größer sind und mehr Druck benötigen.
- Zwischen den großen Zahnungsphasen treten oft Ruhezeiten ein, in denen scheinbar nichts Neues geschieht – das ist normal.
Du siehst: Wenn man alle Zähne zusammennimmt, kann sich der Prozess über lange Zeiträume hinziehen, auch wenn nicht ständig alle Zähne gleichzeitig drängen.
Typische Symptome beim Zahnen von Babys & wie lange sie andauern
Wenn ein Baby zahnen muss, zeigen sich oft typische Symptome – nicht alle Babys erleben sie und ihre Intensität variiert stark:
- vermehrtes Speicheln
- Drücken auf Gegenstände / Beißen
- gereiztes oder quengeliges Verhalten
- gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch
- lutschen/nuckeln an Händen oder Fingern – hilft, den Druck im Zahnfleisch zu lindern
- leichte Temperaturerhöhung (aber kein hohes Fieber)
- gelegentlich haben Babys Durchfall beim Zahnen – zwar umstritten, aber häufig beobachtet
- Probleme beim Schlafen
Diese Symptome treten meist in den Tagen vor dem Hervortreten des Zahns auf und klingen danach allmählich ab. Wenn Beschwerden länger anhalten oder sehr stark sind, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.
Wichtig: Nicht jedes Symptom ist zwangsläufig auf das Zahnen zurückzuführen – Fieber, starker Durchfall oder Erbrechen können ebenfalls Anzeichen einer Infektion sein und sollten medizinisch untersucht werden.
Hilfsmittel beim Zahnen – bewährte Tipps die wirklich helfen
Viele Eltern fragen sich: Was hilft beim Zahnen? Hier sind pragmatische und sanfte Ansätze:
- Gekühlte Beißringe oder gekühlte Lebensmittel (z. B. ein gekühlter Karotten- oder Gurkenstreifen, sofern altersgerecht).
- Zahnfleischmassage mit einem sauberen Finger oder speziellen Aufsätzen
- Kühle Tücher oder sanftes Auflegen eines feuchten Waschlappens
- Ablenkung, Kuscheln & viel Nähe
- Pflanzliche Mittel wie Kamillentee (vorsichtig einsetzen)
- In manchen Fällen kann ein Zahnungsgel mit geeigneten Wirkstoffen (z. B. Kamillenextrakt, mildes Betäubungsmittel) helfen, sofern für Babys zugelassen.
Wichtig ist, dass diese Produkte für Babys geeignet sind und sparsam angewendet werden.

Globuli bei Zahnenden Babys
Ein viel diskutiertes Thema ist Globuli in der Zeit des Zahnens. Viele Eltern nutzen homöopathische Kügelchen wie Chamomilla. Wissenschaftlich ist deren Wirksamkeit nicht belegt, dennoch berichten manche Familien, dass sie subjektiv helfen. Dagegen ist nichts einzuwenden, solange Du Dich an die empfohlene Dosierung hältst und im Zweifel Rücksprache mit Deiner Kinderärztin oder Deinem Kinderarzt hältst.
Manche Medikamente, wie schmerzlindernde Gele oder Zäpfchen, dürfen nur in Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden. Sie sind für besonders schwierige Nächte gedacht, wenn andere Methoden nicht ausreichen.
Grundsätzlich gilt: Beginne mit sanften Hausmitteln, bevor Du zu Medikamenten greifst.
Fazit: Viel Geduld beim Zahnen von Babys ist gefragt
Der Zahndurchbruch bei Babys dauert länger, als viele Eltern zunächst denken. Während ein einzelner Zahn oft nach einer Woche sichtbar ist, zieht sich das gesamte Zahnen über viele Monate bis Jahre hin. Symptome wie Unruhe, Quengeln und leichter Durchfall können Dein Baby begleiten. Mit einfachen Hilfen wie kühlen, massieren, trösten – lässt sich die Zeit jedoch erleichtern.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Zahnen bei Babys
Kann Zahnen den Appetit beeinflussen?
Ja, viele Babys essen während des Zahnens weniger. Sobald der Zahn durch ist, normalisiert sich der Appetit meist schnell.
Ab wann sollte ich mit meinem Baby zur ersten Zahnarztkontrolle gehen?
Empfohlen wird der erste Zahnarztbesuch, sobald der erste Zahn sichtbar ist – spätestens aber im zweiten Lebensjahr.
Kann Zahnen Kopfschmerzen bei Babys verursachen?
Direkt nicht, aber der Druck im Kiefer kann Unwohlsein hervorrufen, das Babys durch Quengeln oder Schlafprobleme zeigen.
Was ist, wenn mein Baby mit über 12 Monaten noch keinen Zahn hat?
Auch das kann normal sein. Wenn jedoch nach 15 Monaten noch kein Zahn sichtbar ist, empfiehlt sich eine ärztliche Kontrolle.