
Verdauungsprobleme bei Babys: Was du tun kannst bei Verstopfung, Blähungen und Durchfall


Der Verdauungstrakt Deines Babys entwickelt sich in den ersten zwei Jahren kontinuierlich weiter. Daher ist es ganz normal, wenn es ab und zu zu Beschwerden wie Verstopfung, Blähungen oder Durchfall kommt. In diesem Artikel erfährst Du, welche Anzeichen auf diese Probleme hindeuten, wie Du Deinem Baby helfen kannst und wann es ratsam ist, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
Verstopfung bei Babys: Anzeichen erkennen und sanft behandeln
Verdauungsprobleme können häufig auftreten, wenn auf die Flaschennahrung umgestellt wird oder wenn die Breifütterung beginnt. Wenn Dein Baby beim Stuhlgang stark drückt, weint, sich unruhig verhält oder krampfartige Bewegungen macht, können dies Anzeichen für Verstopfungen sein. Auch Appetitlosigkeit oder Blut im Stuhl sind mögliche Symptome.

Um die Verdauung Deines Babys zu unterstützen, kannst Du folgende Maßnahmen ausprobieren:
- Massiere sanft den Bauch Deines Babys im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum.
- Frag bei Deinem Kinderarzt oder Deiner Kinderärztin nach geeigneten Mitteln zur Stuhlregulierung, wie z. B. Glycerinzäpfchen oder Mini-Klistiere.
- Achte darauf, nach jedem Windelwechsel eine Wundschutzcreme für Po und After zu verwenden.
- Wenn Dein Baby bereits Brei isst, kannst Du einen Teelöffel Birnen- oder Pflaumensaft oder etwas Öl unter den Brei mischen.
- Langfristig fördern Vollkornprodukte sowie Obst- und Gemüsesorten mit abführender Wirkung die Verdauung. Diese solltest Du regelmäßig in den Speiseplan aufnehmen.
Wichtiger Hinweis: Sollte Dein Baby gleich nach der Geburt mit Verstopfung kämpfen oder wenn die Beschwerden länger anhalten, solltest Du umgehend einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufsuchen.
Blähungen bei Babys: Ursachen, Symptome und wie Du Deinem Baby helfen kannst
Blähungen sind häufig, da der Magen-Darm-Trakt Deines Babys noch nicht vollständig entwickelt ist. Zu viel Luft im Bauch kann durch das Verschlucken während des Stillens oder der Flaschenfütterung entstehen, was zu schmerzhaften Blähungen führen kann. Ein harter Bauch, Appetitlosigkeit und ein gekrümmter Körper sind häufige Anzeichen für Blähungen. Auch Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen können auftreten.
So kannst Du Deinem Baby helfen:
- Wenn du stillst, vermeide den Verzehr von Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Zwiebeln oder Kohl.
- Nimm dir Zeit beim Füttern, um das Verschlucken von Luft zu minimieren.
- Achte beim Stillen auf die richtige Anlagetechnik und verwende bei der Flasche einen Sauger mit kleinem Loch.
- Halte Dein Baby nach dem Füttern aufrecht.
- Eine sanfte Bauchmassage mit speziellen Salben (z. B. Kümmelöl) können Linderungen verschaffen.
- Ein Kirschkern- oder Dinkelkissen sorgt für Entspannung im Bauchbereich.
- Schiebe die Beinchen Deines Babys sanft in Richtung seines Bauches, um die Luft aus dem Darm zu befördern.
Wichtiger Hinweis: Wenn die Blähungen Deines Babys sehr stark oder wiederholt auftreten, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
Durchfall bei Babys: So erkennst Du die Symptome und handelst richtig
Durchfall kann bei Babys durch Virus- oder Bakterieninfektionen ausgelöst werden und geht häufig mit Fieber und Erbrechen einher. In den ersten 24 Lebensmonaten ist das Immunsystem Deines Babys noch in der Entwicklung, sodass es besonders wichtig ist, schnell zu reagieren. Durch Durchfall verliert Dein Baby viele Flüssigkeiten und Elektrolyte, was zu einer Dehydrierung führen kann.
Wende dich an einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin, wenn:
- Dein Baby länger als sechs Stunden Durchfall hat.
- Es hohes Fieber hat (> 39,5 °C).
- Dein Baby jünger als sieben Monate ist und weniger als 8 kg wiegt.
- Es mehr als acht bis zehn Mal täglich wässrigen Stuhl hat.
- Dein Baby ständig erbricht.
- Der Durchfall blutig ist.
- Du dir unsicher bist.
Frage bei Deinem Kinderarzt oder Deiner Kinderärztin, welche Medikamente zur Behandlung von Durchfall geeignet sind. Wenn der Durchfall regelmäßig auftritt, sollte dies medizinisch abgeklärt werden.
Proaktive Maßnahmen für eine gesunde Verdauung deines Babys: Prävention ist der Schlüssel
Neben der Behandlung akuter Verdauungsprobleme ist es ebenso wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko von Verdauungsstörungen bei Deinem Baby zu minimieren. Eine ausgewogene Ernährung und eine achtsame Fütterung können viel dazu beitragen, die Gesundheit des Verdauungssystems zu fördern und Beschwerden zu vermeiden.

Hier sind einige proaktive Tipps:
- Ernährung und Fütterung: Wenn Dein Baby Brei oder feste Nahrung zu sich nimmt, achte darauf, dass die Nahrungsmittel gut verträglich sind und langsam eingeführt werden. Beginne mit milden Obst- und Gemüsesorten wie Karotten oder Reisbrei und beobachte, wie Dein Baby auf neue Lebensmittel reagiert.
- Stillen oder Flasche: Wenn Du stillst, versuche, regelmäßig und in ruhiger Umgebung zu stillen. Bei der Flasche sollte der Sauger richtig gewählt sein, um das Verschlucken von Luft zu vermeiden. Achte darauf, dass Dein Baby während der Mahlzeiten in einer angenehmen Position bleibt und Pausen einlegt.
- Wasser und Flüssigkeit: Gerade bei der Einführung von Breikost ist es wichtig, Deinem Baby ausreichend Wasser anzubieten. Flüssigkeitsmangel kann Verdauungsprobleme verschärfen, vor allem bei heißen Temperaturen.
- Regelmäßige Bewegung: Leichte Bewegungen, wie das Schwingen im Arm oder sanftes Drehen und Strecken der Beine, fördern die Verdauung und verhindern Verstopfungen. Achte darauf, dass Dein Baby ausreichend Gelegenheit zur Bewegung hat.
- Beruhigende Rituale: Beruhigung und Entspannung sind entscheidend für das Wohlbefinden Deines Babys. Das kann ein entspannendes Abendritual sein, bei dem du es sanft massierst oder in einem warmen Bad entspannen lässt.