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Die besten Stoffe für Babykleidung im Sommer: Was Eltern wissen sollten

Schlafendes Baby im Schlafsack bei sommerlichen Temperaturen.

In den warmen Sommermonaten stellen sich viele Eltern die Frage: Welche Stoffe sind für Babykleidung bei hohen Temperaturen am besten geeignet? Anders als Erwachsene können Neugeborene ihre Körpertemperatur noch nicht zuverlässig regulieren. Ihre Haut ist zudem empfindlicher, dünner und durchlässiger – was die richtige Stoffwahl im Sommer zu einer Frage von Gesundheit und Wohlbefinden macht.

Warum ist die Stoffwahl von Babykleidung im Sommer so entscheidend?

Die Haut von Babys ist etwa fünfmal dünner als die von Erwachsenen. Sie verliert schneller Feuchtigkeit, reagiert empfindlich auf äußere Reize und kann Wärme schlechter abgeben. Zugleich funktionieren Schweißdrüsen und Temperaturregulation noch nicht vollständig. Daher ist es wichtig, dass Babykleidung im Sommer:

  • atmungsaktiv ist – für gute Luftzirkulation und weniger Wärmestau,
  • feuchtigkeitsregulierend wirkt – damit Schweiß von der Haut wegtransportiert wird,
  • weich und hautfreundlich ist – um Reizungen und allergische Reaktionen zu vermeiden,
  • möglichst schadstofffrei bleibt – etwa durch zertifizierte Naturfasern,
  • einen gewissen UV-Schutz bietet – besonders bei Kleidung für den Außenbereich.

Zertifikate wie OEKO-TEX® Standard 100 oder das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard) helfen, unbedenkliche Textilien zu erkennen.

Naturfasern vs. Kunstfasern

Naturfasern wie Baumwolle, Leinen oder Wolle-Seide sind atmungsaktiv, nehmen Feuchtigkeit gut auf und fühlen sich angenehm auf der Haut an. Für Sommerkleidung mit direktem Hautkontakt sind sie meist die beste Wahl.

Kunstfasern wie Polyester oder Polyamid werden aus erdölbasierten Rohstoffen hergestellt. Sie trocknen schnell und sind formbeständig, können aber Wärme und Feuchtigkeit stauen – was im Sommer für Babys eher ungünstig ist. Ausnahme: Kleidung für besondere Einsätze wie Badesachen oder Wind- und Wetterschutz.

EigenschaftNaturfasernKunstfasern
AtmungsaktivitätHochGering bis mittel
SchweißaufnahmeGutNiedrig
HautverträglichkeitSehr gutAusreichend bis schlecht
TrocknungszeitLangsamerSchnell
PflegeaufwandEtwas höherGering
UmweltfreundlichkeitHoch (v. a. Bio-Stoffe)Geringer
Nahaufnahme der Füße eines schlafenden Babys, das einen weißen Body mit Bärenmotiven trägt. Das Baby liegt auf einem hellen Bettlaken und ist teilweise mit einer gestrickten, beigefarbenen Decke zugedeckt. Die Szene wirkt ruhig und geborgen.

Die besten 7 Stoffe für Babykleidung: Ideal für den Sommer

  1. Baumwolle
    • Eigenschaften: Atmungsaktiv, saugfähig, weich
    • Vorteile: Ideal für Alltagskleidung, nimmt bis zu 8 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit auf
    • Pflege: Waschbar bei 40 °C, trocknergeeignet
    • Einsatz: Bodys, Strampler, T-Shirts
  2. Bio-Baumwolle
    • Besonderheiten: Ohne Pestizide angebaut, hautfreundlicher
    • Zertifizierungen: GOTS, OEKO-TEX®
    • Einsatz: Universell für alle hochwertigen Babysets & Babykleidungsstücke geeignet
  3. Leinen
    • Eigenschaften: Besonders atmungsaktiv, kühlend, schnell trocknend
    • Pflege: Schonwaschgang, Bügeln bei niedriger Temperatur
    • Einsatz: Sommerhosen, Hemden, leichte Decken
  4. Wolle-Seide
    • Eigenschaften: Temperaturausgleichend, UV-Schutz (LSF 20–30), feuchtigkeitsregulierend
    • Pflege: Handwäsche oder Wollwaschgang, liegend trocknen
    • Einsatz: Unterwäsche, Mützen, Schlafanzüge
  5. Bambusfaser
    • Eigenschaften: Extrem weich, antibakteriell, sehr saugfähig
    • Vorteile: Kühlt natürlich, nachhaltig produziert
    • Pflege: Schonwaschgang, lufttrocknen
    • Einsatz: Schlafanzüge, Bodys, Tücher
  6. Seide
    • Eigenschaften: Kühlend, temperaturausgleichend, leicht
    • Pflege: Handwäsche mit speziellem Seidenwaschmittel
    • Einsatz: Festliche Kleidung, Mützen, Kleidung bei Neurodermitis
  7. Modal
    • Eigenschaften: Halbsynthetisch aus Buchenholz, weich, formstabil
    • Vorteile: Bleibt weich nach vielen Wäschen, saugfähig
    • Pflege: 30–40 °C Wäsche, trocknergeeignet
    • Einsatz: Bodys, Unterwäsche, Shirts

Vorteile von handmade Babykleidung für den Sommer

Selbstgenähte oder handgefertigte Babykleidung bietet zusätzliche Vorteile:

  • Stoffauswahl: Kontrolle über schadstofffreie, zertifizierte Materialien
  • Maßanpassung: Luftige Schnitte, die trotzdem gut sitzen
  • Verarbeitung: Hautfreundliche Nähte, keine kratzenden Etiketten, weiche Bündchen

Handmade-Essentials im Sommer:

  • Musselin-Spuck Tücher mit abgerundeten Ecken
  • Atmungsaktive handmade Kleider mit breiten Trägern
  • Leichte Höschen aus Bambus oder Bio-Baumwolle
  • Dünne Wendejäckchen für klimatisierte Räume

Was sollte ein Baby im Sommer für Kleidung tragen?

Das Zwiebelprinzip (mehrere dünne Schichten) ist auch im Sommer sinnvoll. Eine grobe Orientierung:

  • 20–25 °C: Langärmliger Body, leichte Hose, Söckchen
  • 25–30 °C: Kurzärmliger Body, eventuell dünne Hose
  • über 30 °C: Nur Windel und ein luftiges Tuch

Wichtig: Ein Sonnenhut mit breiter Krempe und Nackenschutz aus Baumwolle oder Leinen ist unerlässlich bei direkter Sonne.

Nachts:
Leichte Sommerschlafsäcke mit TOG-Wert 0,5–1,0 aus Baumwolle oder Wolle-Seide.

Erfahre in meinem Beitrag „TOG-Wert bei Babys – Was bedeuten die Angaben?“ alles Wichtige über die optimale Schlafkleidung je nach Raumtemperatur und TOG-Wert!

Pflegehinweise für Sommerkleidung

  • Baumwolle & Leinen: Maschinenwäsche bei 40 °C, möglichst nicht zu heiß trocknen
  • Wolle & Seide: Schonwaschgang oder Handwäsche, spezielles Waschmittel, liegend trocknen
  • Bambus & Modal: Feinwaschgang, keine hohen Temperaturen

Verwenden Sie milde, duftfreie Waschmittel (z. B. Baby- oder Sensitivprodukte). Sortieren Sie die Wäsche nach Farbe und Stoffart. Gegen Flecken hilft Vorbehandlung mit Gallseife oder Natron.